Sicherheit

Brandschutzrollladen: Diese Richtlinien sollten Sie beachten

23.03.2022

Brandschutzrollladen

Die stetig steigende Gebäudeautomation beinhaltet auch den Einbau vollautomatisierter Sonnenschutzsysteme. Durch die Automation haustechnischer Anlagen werden intelligente, energieeffiziente Gebäude geschaffen, die einfach und ressourcensparend zu bedienen sind. Der Vorteil von automatisierten Sonnenschutzsystemen liegt auf der Hand: ein erhöhter Wohnkomfort. Doch zugleich sind auch einige Dinge zu beachten; insbesondere dann, wenn Sicht- und Sonnenschutzsysteme in Bereichen montiert werden, die als Flucht- und Rettungswege dienen. Werden vollautomatisierte Rollladen und Raffstoren in Rettungswegebereichen montiert, müssen die entsprechenden Sonnenschutzsysteme bestimmte Brandschutzkriterien erfüllen, um eine Genehmigung vom Brandschutzbehörde zu erhalten. Hierfür benötigt es spezielle Brandschutzrollladen, welche im Brandfall keine Flucht- und Rettungswege behindern.

Bei uns erfahren Sie alle wichtigen Informationen zu Brandschutzrollladen – worauf Sie achten müssen, rechtliche Vorschriften für öffentliche Gebäude und welche Sonnenschutzsysteme den idealen Brandschutz bieten.

Brandschutzrollladen für Flucht- und Rettungswege: Richtlinien

Für Flucht- und Rettungswege gibt es gesetzliche Vorschriften, die gewährleisten sollen, dass die Betroffenen im Notfall schnell aus dem Gebäude gelangen. Gleichzeitig darf der Rettungsweg für Einsatzkräfte wie Feuerwehr und Sanitäter nicht blockiert sein.
Diese Vorschriften gelten auch für sogenannte „zweite Rettungswege“. Diese sind für den Fall vorgesehen, dass eine Flucht bzw. die Rettung über den ersten Rettungsweg nicht möglich ist. Dabei handelt es sich um Türen und Fenster, die oftmals mit einer Glasfläche ausgestattet sind. Die Herausforderung besteht darin, Fenster und Türen in öffentlichen Gebäuden sowie in Firmen und Unternehmen mit automatisierten Sonnenschutzsystemen auszustatten, welche den geltenden Brandschutzvorschriften entsprechen.

Generell gilt: Die Verschattung durch Sonnenschutzsysteme des ersten und auch zweiten Rettungsweges muss im Brandschutzkonzept von öffentlichen Gebäuden wie Schulen und Einkaufszentren sowie in Unternehmen, Bürogebäuden und Co. definiert sein. Das Problem hierbei ist jedoch, dass es keine eindeutigen Vorgaben für die Anbringung des Sonnenschutzes in Rettungswegen gibt. Die Genehmigung über die Art und Weise sowie Ausführung des Sonnenschutzes wird im Einzelfall getroffen und obliegt der zuständigen Brandschutzbehörde.

Der bauverantwortliche Planer muss demnach Sonnenschutzkonzepte erstellen, welche spezielle Brandschutzrollladen für Fenster und Türen vorsehen, die Teil der Flucht- und Rettungswege sind. Bei Bauanträgen im gewerblichen Bereich etwa erstellen spezielle Brandschutzplaner ganzheitliche Brandschutzkonzept, die jedes Detail und damit auch Sonnenschutzsysteme bei der Planung berücksichtigen.

Im Gegensatz dazu sind bei Einfamilienhäusern die Architekten dafür verantwortlich, bei der Planung von Sonnenschutzsystemen mögliche Flucht- und Rettungswege einzubeziehen – und einen sogenannten Brandschutznachweis vorzulegen. Da jedes Wohnhaus über alternative Rettungswege zum Treppenhaus verfügen muss, wie etwa bestimmte Fenster, müssen elektrische Rollladen auch hier so ausgeführt sein, dass sie sich im Notfall auch manuell schließen lassen, wie etwa durch eine Nothandkurbel.

Handlungsempfehlung für Brandschutzrollladen

Es existieren aktuell weder eine definierte Musterbauordnung noch explizite Landesbauordnungen zu Brandschutzrollladen. Nichtsdestotrotz können Handlungsempfehlungen aufzeigen, worauf Sie bei entsprechenden Brandschutzrollladen achten müssen. Auch welche Anforderungen Sonnenschutzsysteme für die Montage an Fenstern und Türen bei Rettungs- und Fluchtwegen erfüllen müssen, erfahren Sie dort.

Die wichtigsten Aspekte haben wir für Sie zusammengefasst:
· Zum einen müssen Sonnenschutzsysteme dank einer modernen Technik in die Gebäudeautomation integriert werden, um für höhere Energieeffizienz öffentlicher Gebäude und Firmen zu sorgen und eine einfache Bedienung zu ermöglichen.
· Zum anderen müssen sie die Anforderungen an „Brandschutzrollladen“ erfüllen und dürfen im Notfall keine Rettungs- und Fluchtwege versperren.

Um im Bereich von Rettungswegen montiert werden zu können, müssen automatische Sonnenschutzsysteme über eine Sonderausstattung verfügen. Herkömmliche Beschattungssysteme, die für die Montage in privaten Ein- und Mehrfamilienhäusern vorgesehen sind, lassen sich bei einem Stromausfall nicht mehr hoch- und runterfahren. Ein Rollladen ist aus diesen Gründen immer zusätzlich auch manuell mit einer Nothandkurbel bedienbar. In öffentlichen Gebäuden und Bürogebäuden würden sie im Notfall wie bei einem Brand eventuell den Rettungsweg blockieren. Durch zusätzliche Sonderfunktionen wie einer „Schnellraffung“ für Raffstoren und akkugepufferte Brandschutzrollladen können Sonnenschutzsysteme für den zweiten Rettungsweg zugelassen werden. Außerdem müssen Brandschutzrollladen aus einem feuersicheren Material bestehen. Wenn Sie weitere Fragen zu den Bestimmungen und Auflagen haben, können Sie sich entweder an die Brandschutzbehörde oder die führenden Hersteller von Brandschutzrollladen wenden, so etwa an den Markenhersteller ROMA.  

Schnellraffung vs. Nothandkurbel bei Raffstoren

Eigenschaft

Schnellraffung

Nothandkurbel (NHK)

Öffnungszeit (bei Gefahr)

< 4 Sekunden

> 1 Minute

Statusanzeige

Vorhanden

Nicht vorhanden

Auslösung / Bedienung

AUF/AB-Taster (Totmannberieb) Gebäudetechnik (u.a. BUS/KNX) Automatisch über Panik-Knopf und/oder diverse Brandmeldeanlagen

Auf/AB-Taster (Totmannbetrieb) Oder manuell über Kurbel

Wartung

Einmal pro Jahr

Raffstoren-übliche Wartung

Montage

Zusätzliche, flexibel positionierbaren Steuerung

Zusätzlicher, fixer Kurbelabgang mit Kurbel

Nachrüstung

Möglich

Nicht möglich

Mehr Sicherheit für Sonnenschutz an öffentlichen Gebäuden – dank Raffstoren mit Schnellraffung

Nicht nur Besitzer von Eigenheimen profitieren von den vielen Vorteilen von Raffstoren. Die Pioniere unter den Sonnenschutzsystemen sorgen dank ihrer innovativen Lamellen-Technologie und Vollautomatisierung auch bei öffentlichen Gebäuden und Bürogebäuden für maximale Energieeffizienz. Außerdem lassen auch diese sich problemlos in die Haustechnik integrieren. Nicht zuletzt überzeugen Raffstoren in puncto Sicherheit. Speziell für die Montage im Bereich von Rettungswegen konzipierte Raffstoren wie beispielsweise des Qualitätsherstellers ROMA vereinen den Wunsch nach effizienten Sonnenschutzsystemen mit der Anforderung an einen gut zugänglichen Fluchtweg.

Mit einem sogenannten „Schnellraffsystem“ sind Raffstoren in der Lage, den Fluchtweg im Notfall binnen weniger Sekunden freizugeben. Die Öffnungszeit ist dabei viel schneller als mit einer Nothandkurbel (siehe Tabelle). Die Schnellraffung lässt sich dabei manuell durch eine Not-Taste oder vollautomatisch über eine zentrale Brandmeldeanlage auslösen. Dadurch, dass der Raffstore im Notfall akkubetrieben wird, kann der Raffstore im Sinne eines Brandschutzrollladens im Falle eines Stromausfalls auch ohne Strom direkt hochfahren, um den Fluchtweg freizuhalten.

Wenn Sie sich als Unternehmer, Geschäftsinhaber o.Ä. für den Einbau von Brandschutzrollladen entscheiden, sollten Sie die Montage dennoch frühzeitig mit der zuständigen Brandschutzbehörde bzw. dem Brandschutzplaner besprechen. Nur wenn diese das Brandschutzkonzept prüft und genehmigt, können Sie Sonnenschutzsysteme mit entsprechender Sonderausstattung wie Raffstoren mit Schnellraffung oder akkugepufferte Brandschutzrollladen im Bereich der Rettungswege montieren.

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