Einbruchschutz für Fenster
Sicherheit

Einbruchschutz für Fenster: Wie Sie Fenster vor Einbrechern schützen

22.09.2022

Einbruchschutz für Fenster: Wie Sie Fenster vor Einbrechern schützen

Wer suchet, der findet. Das ist leider auch das Motto vieler Einbrecher. Sie suchen nach unsicheren Stellen am Haus, damit ihnen ein bequemer und schneller Einstieg gelingt. Für die meisten handelt es sich bei diesen unsicheren, oftmals schlecht geschützten Stellen um die Fenster und Balkontüren eines Hauses. Und nicht alle Fenster sehen aus, wie jenes in dem Titelbild. 

Im Regelfall schlägt ein Einbrecher nicht einmal das Glas ein, sondern findet auf andere Weise Zugang über das Fenster oder die Terrassentür. Doch jeder Hausbesitzer hat die Möglichkeit, den Einbruchversuch so schwer zu machen, dass der Einbrecher lieber aufgibt, bevor er sich zu lange daran aufhält und es riskiert, erwischt zu werden.

Wir stellen Ihnen die verschiedenen Möglichkeiten von effektivem Einbruchschutz für Fenster vor und klären unter anderem, wie Rollladen zum Einbruchschutz beitragen können.

Die Möglichkeiten der Einbrecher

Viele Einbrecher hebeln das Fenster schnell und ohne große Anstrengung auf. Oftmals entsteht kaum sichtbarer Schaden am Fenster und der gesamte Vorgang dauert nur wenige Sekunden. Das Vorgehen ist bei Einbrechern besonders beliebt, da es zudem nahezu geräuschlos ist. Deshalb handelt es sich auch bei 67 Prozent der Fälle, durch die über ein Fenster eingebrochen wird, um diese Methodik.

Weniger geräuschlos und aus diesem Grund seltener wird das Glas eingeschlagen. Hierbei kann es sich um einen teilweisen Durchbruch des Glases handeln oder aber einen vollständigen. Ein teilweiser Durchbruch bedeutet, dass der Einbrecher in der Nähe des Fenstergriffes ein Loch ins Glas schlägt, um nach innen greifen und den Fenstergriff betätigen zu können. Zu diesem Vorgehen kommt es jedoch in weniger als 10 Prozent aller Einbruchsfälle.

Noch seltener – nämlich unter 1 Prozent – kommt es zu einem vollständigen Durchbruch des Fensters. Nicht nur würde der dadurch entstehende Lärm sehr viel Aufmerksamkeit erregen. Die Gefahr für den Einbrecher, sich dabei auch noch zu verletzen, wäre ebenfalls hoch.

Eine Methode, die dagegen etwas häufiger vorkommt, ist es, die Dichtung in der Nähe des Fenstergriffs zu durchstechen. Meist wird hierfür nur ein kleines Werkzeug wie ein Schraubenzieher benötigt. Der Vorgang verläuft ebenfalls sehr schnell und hinterlässt kaum sichtbare Spuren.

Einbruchschutz für Fenster: Die Wahl der Widerstandsklasse

Um Ihre Fenster möglichst einbruchssicher zu gestalten, bieten sich verschiedene Möglichkeiten. Zunächst können Sie darauf achten, dass das Glas Ihrer Fenster einer bestimmten Widerstandsklasse entspricht. Hierbei wird nach der DIN EN 1627 - Norm zwischen sieben Widerstandsklassen unterschieden.

Je höher die Klasse, umso widerstandsfähiger ist das Glas. Die Widerstandsklassen verlaufen in aufsteigender Stärke: RC1 N, RC2 N, RC2, RC3, RC4, RC5, RC6. Die Buchstaben RC stehen für „Resistance Class“, der Buchstabe „N“ verweist auf die nationale Bedeutung der ersten beiden Klassen. Dies ist relevant für Länder, die den Einbau von Glas von mindestens einer dieser Stärken fordern, Deutschland ist jedoch keines davon.

Die Polizei rät dazu, für Fenster und Türen im Erdgeschoss mindestens Glas der Widerstandsklasse RC2 zu verwenden, besser noch höher. Die Dauer, die ein Glas dieser Klasse einem Einbruchsversuch standhält, wird auf drei Minuten geschätzt. Einfache Werkzeuge wie Schraubenzieher und Zange stoßen hierbei – ebenso wie der normale Gelegenheitseinbrecher – bereits an ihre Grenzen.

Je höher die Widerstandsklasse, umso länger wird die Dauer, die es braucht, um sich Zugang ins Haus zu verschaffen. Für den Einbruch in ein Fenster mit Glasklasse RC6 benötigt ein erfahrener Einbrecher 20 Minuten und starke Elektrowerkzeuge. Solche hohen Widerstandsklassen kommen aber für gewöhnlich nur bei stark schutzbedürftigen Gebäuden wie Banken zum Einsatz.

Mechanischer und elektronischer Einbruchschutz

Neben der Verwendung starken Glases besteht ebenfalls die Möglichkeit, sowohl mechanischen als auch elektronischen Einbruchschutz einzusetzen. Bei elektronischem Schutz handelt es sich beispielsweise um eine Alarmanlage oder eine Kamera, die auf Einbrecher abschreckend wirken.

Ein Nachteil hierbei ist jedoch, dass die Alarmanlage erst anschlägt, wenn der Täter bereits ins Haus gelangt ist und auch die Kamera nur nachträglich bei der Überführung des Täters hilft. Deshalb ist es ratsam, zusätzlich auf mechanische Schutzmaßnahmen zurückzugreifen.

Die Auswahl ist groß. So können Sie zwischen diversen Fenstersicherungen von innen wählen, die so angebracht werden, dass sich das Fenster von außen nicht mehr öffnen lässt, sobald Sie innen abgeschlossen haben. Denselben Sinn haben abschließbare Fenstergriffe. Auf diese Weise wird ein Einbruchversuch durch die Dichtung verhindert, da der Täter den Fenstergriff nicht mehr bewegen kann.

Ein wesentlicher Bestandteil eines einbruchsicheren Fensters ist die Pilzkopfverriegelung. Die Pilzkopfzapfen greifen beim Schließen des Fensters so ineinander, dass ein Aufhebeln immens erschwert wird. Sollten Ihre Fenster keine Pilzkopfverriegelung haben, können Sie diese problemlos nachrüsten.

Wird diese nun mit Glas einer hohen Widerstandsklasse und weiteren mechanischen und elektronischen Schutzmaßnahmen kombiniert, erhöht sich der Einbruchschutz um ein Vielfaches.

Einbruchschutz für Fenster durch Rollladen & Co.

Bestimmte Rollladen können ebenfalls dem Einbruchschutz für Fenster dienen. Neben seiner Funktion als Sicht- und Sonnenschutzvorrichtung kann der heruntergelassene Behang über eine eingebaute Hochschiebehemmung verfügen. Wie der Name bereits verrät, bedeutet dies, dass es einem potenziellen Einbrecher nicht mehr möglich ist, von außen den stabilen Panzer hochzuschieben, um ans Fenster zu gelangen.

Wer statt Rollladen lieber Raffstoren hätte, muss beim Einbruchschutz nicht zurückstecken. Bei der Comfort & Design Lamelle der Firma ROMA handelt es sich um eine besondere Lamellenform für Raffstoren. Neben ihrer komfortablen Bedienung und ihrem modernen Design hat auch sie eine Hochschiebehemmung.

Auch die restlichen Bauteile von Rollladen & Co. können einen Teil zum Einbruchschutz beitragen. So macht bereits die Beschaffenheit einen Unterschied. Beispielsweise ist ein ausgeschäumter Stahl- oder Aluminiumrollladen aufgrund seiner Stabilität weitaus sicherer als ein Rollladenpanzer aus Kunststoff.

Auch können Rollladen ­­– und im Falle der CDL auch Raffstoren – auf andere Weise dem Einbruchschutz dienen. Sind sie beispielsweise in ein Smart Home integriert, können Sie auch im Urlaub ein bewohntes Haus vortäuschen. Mit einer Zeitschaltuhr lässt sich beispielsweise einstellen, wann die Rollladen rauf- beziehungsweise runtergefahren werden sollen. Viele Rollladenhersteller, wie beispielsweise die Firma ROMA, bieten auch sogenannte Sicherheitspakete an. Dazu gehören unter anderem verstärkte Endleisten oder verdeckte Führungsschienen.

Bei Fragen zu einbruchsicheren Rollladen und zu den Möglichkeiten, die Sie beim Einbruchschutz für Fenster mithilfe verschiedener Sonnenschutzsysteme haben, raten wir Ihnen zu einem Gespräch mit einem Fachhändler in Ihrer Nähe.

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